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St. Ägidius Bamling

Der wahr­schein­lich noch aus dem 12. Jahr­hun­dert stam­men­de trut­zi­ge Bau ist mit beson­ders mäch­ti­gen Gra­nit­qua­dern errich­tet, die von weit her beför­dert wer­den muss­ten, da die­ses Gestein in der Gegend nicht vor­kommt. Typisch für die Roman­tik sind die drei schma­len rund­bo­gi­gen Schlitz­fens­ter an der Süd­sei­te und ein wei­te­res am Chor­schluss. Die Nord­sei­te war fensterlos.

Das Got­tes­haus ist dem hl. Ägi­di­us geweiht, der zu den 14 hl. Not­hel­fern zählt. Er wird ver­ehrt als Patron für eine gute Beich­te, gegen Unfrucht­bar­keit, Aus­satz und Epi­lep­sie. Er gilt auch als Schutz­herr der Bogen­schüt­zen, Pfer­de­händ­ler, Schiff­brü­chi­gen und stil­len­den Mütter. 

In die schlich­te roma­ni­sche Anla­ge wur­den im 17. Jahr­hun­dert drei baro­cke, oben und unten rund­bo­gi­ge Fens­ter ein­ge­bro­chen, die in beträcht­li­cher Höhe ange­setz­ten roma­ni­schen Fens­ter bis auf eins zuge­mau­ert. Eine wei­te­re baro­cke Berei­che­rung ist der ver­schin­del­te Dach­rei­ter mit der kecken Zwiebelkuppel.

Der Barock­al­tar mit zwei Säu­len ist im letz­ten Vier­tel des 17. Jahr­hun­derts ent­stan­den. Aus der glei­chen Zeit stammt das Aus­zug­bild, wel­ches den hl. Ben­no darstellt.

Das Altar­bild mit der Dar­stel­lung des Kir­chen­pa­trons im Pon­ti­fi­ka­lor­nat wur­de in der zwei­ten Hälf­te des vori­gen Jahr­hun­derts von dem Land­au­er Maler Stoi­ber geschaf­fen. Vom sel­ben Künst­ler stamm­ten die bei­den Ölbil­der über den Altar­tipes seit­lich vom Chor­bo­gen. Links der hl. Georg hoch zu Roß den Dra­chen besie­gend. Rechts die Him­mel­fahrt der Mut­ter­got­tes. Hier befin­det sich auch das bedeu­tends­te Kunst­werk die­ser Kir­che. Maria sitzt auf einem von Wol­ken gebil­de­ten Thron, das gött­li­che Kind im Arm hal­tend. Mit der erho­be­nen Rech­ten seg­net Jesus den Betrach­ter. Die spät­ba­ro­cke Holz­skulp­tur ist um 1720/30 ent­stan­den. Die Metall­kro­nen aus der Zeit geben Zeug­nis eins­ti­ger Verehrung. 

Über dem Chor­bo­gen eine baro­cke Kreu­zi­gungs­grup­pe aus dem ers­ten Drit­tel des 18. Jahr­hun­derts. Die 14 Kreuz­weg­sta­tio­nen sind Kunst­druck­bil­der aus der zwei­ten Hälf­te des vori­gen Jahrhunderts.

An der Empo­ren­brüs­tung Bild des Kir­chen­pa­trons im Pon­ti­fi­ka­lor­nat mit der legen­dä­ren Hirsch­kuh an der Sei­te, 17. Jahrhundert.

Das wert­vol­le Got­tes­haus wur­de unter reger Betei­li­gung der Orts­be­woh­ner 19861988 innen und außen mus­ter­gül­tig reno­viert. Bei der Innen­re­no­vie­rung wur­den im Chor goti­sche Wand­ma­le­rei­en ent­deckt. Lei­der muss­te wegen der hohen Kos­ten auf eine Frei­le­gung ver­zich­tet werden.